Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 371

1906 - München : Oldenbourg
69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. 371 Da trotz des ant 12. Juli bei Znaym geschlossenen Waffenstillstandes die Tiroler im Aufstand beharrten, ergab sich die Notwendigkeit sie mit Waffengewalt zur Unterwerfung zu zwingen. Unter dem Oberbefehl des Marschalls Lefebre drangen die Divisionen Kronprinz und Deroy bis Innsbruck oor. Hier angekommen hielt aber Lefebre seine Lage, namentlich wegen Gefährdung seiner Verbindungen, für zu bedenklich und auf seinen Befehl wurde Tirol zum zweitenmal geränmt. Napoleon ordnete znm drittenmal die Eroberung oon Tirol an. Von Norden her sollten die drei bayerischen Divisionen, an Stelle des unentschlossenen Lefebre von General Dronet d'erlon kommandiert, von Osten und Süden her Trnppen des Vizekönigs von Italien in das Gebirgsland eindringen. Am 1. November stürmte die Division Wrede die Stellung der Tiroler am Berg Jsel bei Innsbruck und Andreas Hofer erklärte sich nun bereit die Waffen niederzulegen. Trotz dieser Zusage fachte er durch falsche Nachrichten und kleine Erfolge irregeführt in Südtirol den Aufstand von neuem an und es bedurfte noch des Eingreifens der italienischen Armee und weiterer blntiger Kümpfe, bis endlich die Rnhe hergestellt war. An dem schließlichen Schicksal des Andreas Hofer, der von einem Landsmann verraten und von französischen Soldaten in Mantna kriegsrechtlich erschossen wurde, hat die bayerische Regierung keinen Anteil, König Max Joseph war sogar sehr peinlich berührt, als er die Nachricht von der stattgehabten Exekution erhielt. Im Frieden von Schönbrunn, 14. Oktober 1809, erhielt Bayern das Jnn-viertel, die Gebiete von Salzbnrg, Berchtesgaden und Regensburg sowie im Jahre 1810 die Markgraf schaff Bayreuth; obwohl es dafür das südliche Tirol teils an Italien teils an den nengebildeten Staat Jllyrien abtreten mußte, waren die neuen Erwerbungen in jeder Beziehung als ein abermaliger Gewinn zu erachten. Nachdem in den Friedensjahren 1810 und 1811 die Verluste des acht Monate langen Feldzugs wieder ersetzt wordeu waren, hatte die von König Max Joseph umgestaltete Armee zu Anfang 1812 den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht. Sie setzte sich zusammen aus 12 Regimentern und 6 leichten Bataillonen Infanterie, 6 Regimentern Kavallerie und 1 Regiment zu 3 Bataillonen Artillerie. Kommandiert von einsichtigen, tatkräftigen und kriegserfahrenen Führern bestand sie ans Truppen, die, im Feld- und Gebirgskriege vor dem Feinde geschult, hinsichtlich ihrer militärischen Leistungsfähigkeit den weitgehendsten Anforderungen entsprachen; ein durch drei siegreiche Feldzüge anfs höchste gestiegener kriegerischer Geist beseelte alle Grade vom einfachen Soldaten bis zum General. Aber dieser prächtigen Armee war keine lange Dauer mehr beschiedeu; als halb Europa von Napoleon zum Kriege gegen Rußland aufgeboten wurde, sollte ihr das Bundesverhältnis zu Frankreich verhängnisvoll werden. Die bayerischen Truppen bildeten im Kriege 1812 das vom französischen Marjchall Gonvion St. Cyr befehligte 6. Korps der „Großen Armee", das 24*

2. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 108

1911 - Breslau : Hirt
108 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. sterreichischen Husaren, wahrscheinlich in der Absicht, ihnen Akten, die die sterreichische Politik belasteten, abzunehmen, berfallen, zwei von ihnen ermordet und der dritte, de Bry, der 1815 kurze Zeit kaiserlicher Prsekt in Straburg war, schwer verwundet, eine Gewalttat, deren Grnde noch immer nicht ganz aufgeklrt sind. In Italien bernahm um dieselbe Zeit Suworow das Kommando und trieb, vereint mit den sterreichern, durch eine Reihe von Siegen (bei Cassano, an der Trebbia, bei Novi) die Franzosen der die Westalpen. Um im Verein mit dem nrdlich der Alpen stehenden russischen Heere unter Korsakow den Feind auch aus der Schweiz zu verjagen, berschritt er Ende September unter steten Kmpfen den St. Gotthard; da er aber gerade an dem Tage, an dem Korsakow bei Zrich eine schwere Niederlage erlitt, in Altdorf anlangte, so kam er selbst in die grte Bedrngnis, fhrte sein Heer unter den grten An-strengungen erst der den Kinzigpa ins Mnotatal, dann der den Pragelpa ins Liuthtal und schlielich der den Panixer Pa in das Vorderrheintal bei Jlanz, wo er am 8. Oktober nur noch mit Trmmern seines Heeres anlangte. Suworow wurde nach Rußland zurckberufen. Auf die Nachricht von den Niederlagen der franzsischen Waffen be-schlo Napoleon, das Oberkommando in gypten an Kleber zu bergeben und nach Frankreich zurckzukehren. Es gelang ihm, mit zwei Fregatten zwischen den englischen Wachschiffen hindurch zu entkommen und in Frejus zu landen. Mit unermelichem Jubel wurde er'begrt. Am 18. Bru-maire (9. November) 1799 strzte er durch einen Staatsstreich das Direk-torinm, dessen Regierung allgemein verhat war, setzte die Konsnlar-regiernng ein und wurde selbst Erster Konsul auf zehn Jahre; er erhielt eine vollstndig diktatorische Gewalt. Im Jahre 1800 berschritt er den Groen St. Bernhard und schlug den sterreichischen General Melas in der Schlacht von Marengo; Desaix, der die Entscheidung herbeigefhrt hatte, fiel. Im Dezember wurde der Erzherzog Johann von sterreich bei Hohenlinden, unweit Mnchen, von Moreau besiegt, dessen Heer den Rhein bei Kehl, Altbreisach, Basel und Schaffhausen berschritten, die sterreicher und Bayern aus dem Schwarz-wald vertrieben und durch die Gefechte bei Stockach, Eugen, Biberach und Ulm nach Bayern zurckgedrngt hatte; darauf lste sich die zweite Koalition auf. Im Frieden zu Luneville (1801) traten Kaiser und Reich das linke Rheinufer an Frankreich ab. Hierdurch verlor Deutschland etwa 62000 Quadratkilometer und dreieinhalb Millionen Einwohner. 1802 schlo England nach dem Rcktritt des jngeren Pitt vom Ministerium den Frieden von Amiens.^ Die franzsischen Truppen, die unter Klebers Fhrung die Trken bei Heliopolis besiegt hatten (Mrz 1800), waren nach dessen Ermordung (Juni 1800) schon im Jahre 1801 aus gypten auf englischen Schissen nach Frankreich zurckgefhrt worden. Mit Kleber war eine der anziehendsten Gestalten unter den Gene-reilen der Revolution dahingegangen. 1753 zu Straburg geboren, trat er 1777 als Offizier in den sterreichischen Heeresdienst, den er 1785

3. Von der Französischen Revolution bis zur Erneuerung des Deutschen Kaiserreiches - S. 64

1881 - Leipzig : Teubner
64 Suwarow. Krieg in Süddeutschland u. d. Schweiz. aber der Hofkriegsrat in Wien war dagegen. So entstand Verstimmung zwischen Russen und Österreichern; der Kaiser Paul, auch mit den Vergrößerungsplänen Österreichs nicht einverstanden, schickte Suwarow den Befehl zu, von Italien nach der Schweiz zu marschieren und von da in Frankreich einzudringen. So machte denn Suwarow seinen wunderbar kühnen Zug über den St. Gotthard und durch die grausige Felsenschlucht der Reuß, wo er unter den größten Schwierigkeiten mit den Franzosen zu kämpfen hatte, nach dem Vierwaldstätter See und von da nach dem Vorder-Rheinthal. Er fand aber hier die vereinigten Österreicher und Russen (unter Korsakow) aus der Schweiz zurückgedrängt, und da sich Kaiser Paul und Kaiser Franz Ii. jetzt gänzlich überworsen hatten, so führte er im Anfang Dezember seine Truppen nach Rußland zurück. Auch in Deutschland hatten die Österreicher in diesem Jahre 1799 den Krieg siegreich begonnen. Erzherzog Karl trieb im März die französische Donauarmee unter Jonrdan, nachdem er sie bei Osterach und Stockach geschlagen, über den Rhein zurück, worauf Jourdan das Kommando niederlegte und Massena den Oberbefehl über sämtliche Truppen am obern Rhein und in der Schweiz erhielt. Während die Österreicher schon am obern Rhein standen, unterhandelten französische Abgeordnete noch immer auf einem Kongreß zu Rastatt wegen des Friedens mit dem deutschen Reiche. Jetzt erhielten die französischen Gesandten von den österreichischen Truppen den Befehl, Rastatt zu verlassen. Als sie am späten Abend abreisten, wurden sie in der Dunkelheit von einer Anzahl Szekler Husaren überfallen und ermordet, ohne Zweifel infolge eines hohem Auftrages von Wien aus (18. April). Durch diese blutige That war das Friedensgeschäft abgebrochen, und das deutsche Reich uahm Teil am Krieg. Seit dem Monat April wurde in Tyrol, Vorarlberg und der östlichen Schweiz gegen Massena gefochten und dieser zuletzt vom Erzherzog Karl durch die erste Schlacht bei Zürich (4. Juni) hinter Zürich zurückgeworfen, worauf eine Zeit lang die kriegerischen Bewegungen diesseits der Alpen

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 39

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Napoleons Kriege in Spanien und mit Osterreich. Ii 4252. 39 der deutscheste aller Erzherzoge, und die junge Kaiserin Maria Ludo-vika hielten den Augenblick fr gekommen, wo sterreich die bedrngte Menschheit retten knne. Auch Napoleons schnelle und siegreiche Rckkehr aus Spanien vermochte den Entschlu zum Kriege nicht rckgngig zu machen. Nationale Begeisterung erfllte vornehm und gering; Vter und Shne traten in Freibataillone ein, ungarische Adelsfamilien stellten ganze Husarenregimenter ins Feld. sterreichs bester Feldherr, Erzherzog Karl, wute sein Heer mit der berzeugung zu beseelen, da der bevorstehende Krieg der Befreiung ganz Deutschlands gelte. Zugleich erhoben sich die Tiroler gegen die Bayernherrschaft. Sie zrnten, weil die neue Obrigkeit in ihre alten Rechte der Selbstverwaltung und Selbstbewaffnung eingriff, und besonders, weil ihre religisen Gewohnheiten angetastet wurden; sie wollten wieder zu ihrem Kaiserhause gehren. Mit der Untersttzung eines sterreichischen Heeres, das das Pustertal heraufkam, nahmen sie franzsische und bayrische Heeresteile gefangen; nach einer Schlacht am Iselberg eroberten sie Innsbruck. Tirol war frei von Rooereit (Roveredo) bis gegen Kufstein hin. 2. Allein während Erzherzog Johann auf dem sdlichen Kriegsschauplatz den Feind bis hinter die Etsch zurckschlug, verzgerte sich der Aufmarsch des Donauheeres; die Franzosen bekamen Zeit, sich zu sammeln. So wurde Erzherzog Karl in den Gefechten des Regensburger Feidzuges" aus Bayern hinausgedrngt; er zog durch Bhmen gen Wien, in das Napoleon schon eingerckt war. Damit war der Krieg in der Hauptsache schon entschieden: ein geschlagenes sterreich durfte auf keine Verbndeten hoffen. Der Oberfeldherr riet denn auch zum Frieden; aber die Kaiserin Ludovika widersetzte sich mit tapferem Mut. Als nun die Franzosen am Pfingstmontag von Wien aus die Donau berschritten, warf sie Erzherzog Karl in der Schlacht bei Aspern blutig zurck. Von ihm persnlich angefeuert, hielt das Fuvolk dem wilden Ansturm der franzsischen Reiterei stand wie ein Wall; auch am zweiten Schlachttage warf sich der Erzherzog selber, mit der Fahne eines Regiments in der Hand, dem Vorsto der Franzosen entgegen. Die Donaubrcke brach: Napoleon war von seinen Reserven und seinen Munitionswagen getrennt; er mute den Rckzug befehlen. Zum erstenmal war der Unberwindliche berwunden; weithin durch Deutschland erscholl der Ruf der Schlacht bei Aspern und erregte mchtig die Gemter. Aber nun versanken die sterreicher, die furchtbare Verluste gehabt hatten, in Unttigkeit. Erzherzog Karl konnte weder selbst zu einem Ent-

5. Physische und politische Erdkunde der außerdeutschen Länder Europas und Amerikas - S. 1

1911 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Europa. (10 Mill. qkm, 420 Mill. Simu., 42 auf 1 qkm.) Europa bildet die Mitte der Landhalbkugel (siehe Teil I). Es erscheint wie eine Halbinsel Asiens. Natur (Größe, Küsten- gliederung, Aufbau des Bodens, Bewässerung, Klima, Pflanzen-, Tier- und Menschenwelt) und Geschichte kennzeichnen Europa jedoch als selbständigen Erdteil. Die Schweiz. (41000 qkm — Brandenburg, 3^ Mill. Eimv,, 85 auf 1 qkm.) Die Schweiz liegt im Südwesten Mitteleuropas zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich. Die Grenzen werden gegen Deutschland von Jura, Rhein und Bodensee, gegen Österreich-Ungarn von Rhein, Rhätikon, Ötztaler und Ortler- Alpen, gegen Italien von Walliser, Tessiner oder Leponti- nischen, Luganer und Bernina-Alpen, gegen Frankreich von Jura und Doubs gebildet. Rhein und Bodensee müssen mehr als Verbindungen statt als trennende Scheiden zwischen der Schweiz und Deutschland angesehen werden. Der Jura im Nordwesten der Schweiz bildet gegen Elsaß- Lothringen einen natürlichen Wall, der aber im Handelsverkehr keine schroffe Scheidewand darstellt. So kann mau also die Grenze gegen Deutschland im allgemeinen als eine offene bezeichnen. Von Norden kamen die Deutschen in die Schweiz, und diese blieb ein 'Glied des Deutschen Reiches bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges. Mit Deutschland ist daher die Schweiz noch heute am engsten verbunden. Nirgends wird die Schweiz vom Meere berührt. Sie ist also ein ausgesprochener Vinnenstaat und weist als solcher andere Lebensbe- dingungeu auf als Staaten von ähnlicher Größe, welche an das Meer grenzen, wie die Niederlande und Belgien. So sind z. B. die Einfuhr von Rohstoffen und die Ausfuhr von Erzeugnissen schwierigere als in Ländern, die am Wettbewerb auf dem Meere teilnehmen und Kolonien gründen können, Handels- und Kriegsflotten besitzen (vgl. auch England, Deutsch- land u. a.). Wenn die Schweiz trotz der Ungunst der Lage in ihrer Wirt- schaftlichen und geistigen Kultur dennoch auf der Höhe steht, so ist Heise u. Marquardt, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten. Ii. 1

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 134

1852 - Koblenz : Bädeker
io4 Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italieni- schen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im I. 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Ab- theilungen über die beiden Bernharde, den Simplón und St. Gott- hard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cis- alpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alefsandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Der Krieg in Deutschland und der Schweiz. Auch hier begaunen die Oesterreicher den Kamps siegreich: der Erzherzog Karl drängte die nach Schwaben vorgedrungene Donauarmee über den Rhein und damr den in Graubündten eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück. Suwarow bahnte sich durch eiue Reihe der hartnäckigsten Kämpfe mit den Franzosen (namentlich im Reußthale an der Teufelsbrücke) den Weg über die Gotthardstraße, allein die Eroberung der Schweiz gelang nicht, indem die Oesterreicher und ein anderes schon früher eingetroffenes russisches Heer (unter Korsa- kow) von Massena und Soult bereits geschlagen waren, ehe er sich mit ihnen vereinigen konnte. Nach mehreren einzelnen Gefechten und höchst beschwerlichen Märschen mußte er sich mit seinem gänzlich er- schöpften Heere nach Graubündten zurückziehen und der russische Feldzug war beendet. Im Jahre 1800 führte Moreau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien. Unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oesterreicher (unter Kray) bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege ini Walde bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oesterreich ein, worauf der Kaiser zu Lüneville 1801 auch für das Reich Frieden schloß und das linke Rheinufer (1200 Q.-Meilen mit 4 Milk. Einwohner) abtrat. Zur Erledigung des Entschädigungs- geschäftes ward eine Deputation von acht Fürsten (unter diesen 5 Kurfürsten) ernannt, welche nach zweijährigen Verhandlungen einem von Frankreich und Rußland festgesetzten Entschädigungsplane durch den sog. Deputations-Hauptschluß beitreten mußten, demgemäß nur die erblichen deutschen Reichsfürsten, so wie der Großherzog von Toscana (durch Salzburg, wofür er sein Land an den Herzog von Parma abgetreten hatte) und der Herzog von Modena (durch den Breisgau) durch theilv säcularisirte Länder, theils (41) mediatisirte Reichsstädte entschädigt wurden. Bei der Vertheilung der Enffchä-

7. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 115

1901 - Leipzig : Teubner
§ 14. Der zweite Koalitionskrieg (1798—1801) u. d. Sturz d. Direkt. (1799). 115 Stockach (am nw. Ende des Überlinger Sees) geschlagen waren, geriet Rastatt in den Bereich des österreichischen Heeres. Nachdem die drei Rastatter französischen Gesandten mit Zustimmung des österreichischen Befehls- Gesandtenmord Habers die Stadt verlassen hatten, wurden sie von Smer Husaren überfallen, zwei von ihnen wurden ermordet, der dritte verwundet.*) Die Kriegslust des französischen Volks wurde durch diese Blutthat aufs höchste entflammt. Bald darauf brachte der russische Feldherr Suworow Suwürows den Franzosen mit einem zu zwei Dritteln aus Österreichern bestehenden Sie0e in der Heere eine Reihe von vernichtenden Schlägen bei und entriß ihnen ganz Oberitalien, das aber die Österreicher gegen seinen Willen und ohne nach Kaiser Pauls Wunsch Piemont dem Könige von Sardinien zurückzugeben, in Verwaltung nahmen. Mitten aus seinem Siegeslauf wurde Suworow durch den Befehl gerissen, sich in der Schweiz mit den Österreichern unter Hotze, die dort anfangs mit Erfolg, dann unglücklich gegen Masseua stritten, und mit den dort kämpfenden Rnffen unter Kämpfe in Korsakow zu vereinigen. Suworow machte nun unter vielfachen Kämpfen bcr Schweiz, seinen berühmten großartigen Zug den Tessin aufwärts über den St. Gotthard ins Thal der Reuß, mußte dann aber, da mittlerweile Suwürows die Verbündeten von Massena in der zweiten Schlacht bei Zürich ge-schlagen waren, durch das wilde Thal der Muotta rechts abschwenken mt" 11 und sich durch das Rheinthal nordwärts nach dem Bodensee hinarbeiten, wo er mit der Hälfte des Heeres ohne Artillerie, Munition und Gepäck Mitte Oktober ankam. 3. Englisch-russischer Zug nach Holland. Unter dem Vor-wande, die oranische Dynastie in Holland wieder einzusetzen, hatten die Engländer den stark legitimistisch gesinnten Kaiser Paul zur Hilfsleistung bei einem Kriegszuge gegen die batavische Republik veranlaßt. Ihren Die Engländer Sonderzweck, die ganze batavische Flotte in ihre Hände zu bekommen, 1 erreichten sie bei der Insel Texel mit Hülfe der meuternden hollän- si^iug* 1799e frischen Schiffsmannschaften ohne Schwertstreich, aber der Zug zu Lande scheiterte vollständig. Unwillig über den Mißbrauch seiner Truppen zu Pani 1. sagt österreichischen und englischen Zwecken, sagte sich der Zar von der Koalition los. 1799. 4. Der 18. Brumaire (9. Nov.) 1799. Die Direktorialregie- Die Mißrung war durch ihre Unfähigkeit in der Landesverwaltung, durch ihre Ge- des waltthätigkeit und religiöse Unduldsamkeit, durch ihre schmutzige Habgier $ttettoriums-und Bestechlichkeit sowie durch den Verlust der von Bonaparte begründeten französischen Vorherrschaft über Italien der allgemeinen Verachtung anheim- *) Nach den neuesten Untersuchungen scheint es, als ob die eigentlichen Mörder nicht Smer Husaren, sondern rachgierige Emigranten gewesen sind. Der Mord war jedenfalls nicht von österreichischer Seite beabsichtigt; man hatte es nur auf die Geheimpapiere abgesehen, die jedoch die gewünschte Belastung für Bayern nicht enthielten. Man spekulierte in Wien noch immer auf den Erwerb Bayerns.

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 102

1894 - Dresden : Ehlermann
102 Napoleons Weltherrschaft. — § Z2. Der zweite Koalitionskrieg. aus dem Süden der Halbinsel zu ziehen. Neapel wird durch die Lazaronibanden des Kardinal Ruffo genommen. Der Hof kehrt zurück und macht durch ein grauses Strafgericht der parthenopäischen Republik ein Ende. Italien ist der französischen Herrschaft verloren. Iii. Wen düng. Die Verbündeten, fast überall glücklich, vermögen nicht die Franzosen aus der Schweiz zu vertreiben. Massena hält sich gegen den russischen General Korsakoff und den österreichischen Erzherzog Karl bei Zürich. Suworoff, aus Italien abberufen, übersteigt unter unsäglichen Schwierigkeiten * den St. Gotthard (Kämpfe an der Teufelsbrücke), vermag aber nicht mehr die Niederlage der durch Misshelligkeiten mit einander zerfallenen Russen und Österreicher zu hindern. Zürich wird (September 1799) von den Franzosen genommen (der Physiognomiker Lavater wird von einem französischen Soldaten zu Tode verwundet). Suworoff zieht sich nach einem zweiten Zuge über verschneite Alpenpässe nach Graubündten zurück und führt den Rest seines Heeres in die Heimat. Iv. Eintreten Napoleons. A. Friedensverhandlungen. Napoleon benutzt die durch das Konsulamt erlangte höchste Macht zunächst zur Friedensvermittelung. Er schickt die russischen Gefangenen, die von den Engländern auf einem verunglückten Feldzuge gegen Holland preisgegeben waren (während diese sich selbst loskauften) an Paul I. ohne Lösegeld zurück. Der Zar, erbittert über die Treulosigkeit und Eigensucht der Engländer, zieht sich von dem Bunde zurück. England und Österreich lehnen die Friedensanerbietungen ab. B. Kampf gegen Österreich. Mai 1800. Napoleon überschreitet mit dem Hauptheer unter Mühseligkeiten und Gefahren den grossen St. Bernhard, umgeht auf Schleichwegen das den Pass nach Italien zu deckende Fort Bard** und ge-(14.)Juni langt unbemerkt in das Thal von Aosta. 14. Juni 1800 1800 Entscheidungsschlacht bei Marengo (südöstlich von Alessandria). * Als die Soldaten murren, lässt Suworoff von ihnen ein Grab graben mit der Aufforderung, ihn darin zu bestatten, damit er die Schmach eines un- botmässigen Heeres nicht überlebe. ** Die Kanonen, deren Räder mit Werg umwickelt, werden nachts auf einem mit Stroh bestreuten Wege an den Batterien der Österreicher voruber-geführt.

9. Geschichte der Neuzeit - S. 157

1883 - Freiburg : Herder
Bonaparte erster Konsul. 157 mittelst des Senats alle Staatsmter. Der Senat bestand aus 80 reich besoldeten Mitgliedern; er whlte aus den Listen der Departements die 300 Mitglieder des Gesetzgebenden Krpers, der die von der Regierung vorgelegten Gesetze nur annehmen oder verwerfen, aber keines-wegs abndern durfte; ein Tribunat von 100 Mitgliedern hatte alle Vorschlge der Regierung zu prfen. Whrend er auf diese Weise im Innern Ordnung machte, rstete er sich mit aller Anstrengung, den Frie-den zu erkmpfen, nach welchem das franzsische Volk sehnlichst verlangte. Schlacht bei Marengo (14. Juni 1800); bei Hohenlinden (3. Dezember). Friede zu Lnneville (9- Februar 1801). 29. Vom 16. bis 20. Mai 1800 fhrte Bonaparte 35000 Mann der den Groen Bernhard aus dem Wallis in das piemontesifche Dora-thal, während kleinere Kolonnen der den Kleinen Bernhard, Moni Cenis und Simplon nach Piemont niederstiegen. Der 80jhrige sterreichische General Melas hatte gerade den in Genua eingeschlossenen Massena durch Hunger auf das nerste gebracht, als er sich gegen Bonaparte wenden mute, der bereits in seinem Rcken stand. Am 9. Juni gewann Sannes das Treffen bei Montebello, Bonaparte am 14. nach einem uerst gefhrlichen Kampfe die Hauptschlacht bei Marengo (unweit Alessandria), infolge deren Melas den Franzosen Oberitalien bis an den Mincio berlie und ein Waffenstillstand eintryt. Moreau berschritt mit der 100 000 Mann starken Rheinarmee den Grenzflu und siegte (3. bis 9. Mai) der Kray bei Engen, M-firch und Biberach; vor Ulm von seinem Gegner einige Zeit aufgehalten, drngte er ihn bis an die Isar zurck, als auch hier Waffenstillstand geschlossen wurde. Im November begannen aber die Feindseligkeiten wieder, Moreau erfocht bei Hohenlinden unweit Mnchen (3. Dezember) einen entscheidenden Sieg der den Erzherzog Johann, worauf er bis 20 Stunden von Wien vordrang, und da auch Brune am Mincio das sterreichische Heer unter Bellegarde geschlagen hatte, so sah sich Kaiser Franz Ii. zum Frieden gentigt. Derselbe wurde zu Luneville wesentlich auf die Bedingungen des Friedens von Campo Formio abge-schlssen. Es wurde eine Reichseputation (Ausschu des Reichstags) niedergesetzt, welche die Skularisationen und Subjicierungen, durch welche die auf dem linken Rheinufer zu Schaden gekommenen Herren auf dem rechten entschdigt werden follten (S. 149), zu regulieren hatte. Bonaparte schlo auch mit Portugal, Neapel, Rußland und der Trkei Frieden und gab dem Papste Pius Vii. den nach dem Frieden von Tolentino (S. 149) noch brigen Teil des Kirchenstaats zurck, hielt ihn jedoch militrisch besetzt.

10. Bd. 2 - S. 382

1854 - Leipzig : Engelmann
1800. Mcn 1800. 10.-20. Mai. 382 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft. Präfecten in den Departementen und von Unterp rafecten in den Arron- dissements brachte das Land in die Hände der Regierung und begründete die für Frankreich so verhangnißvolle Cen tra lisati on. a) Das Aeustere. §. 740. Marengo und Hohenlinden. Nach Einrichtung der neuen Verfassung schrieb Bonaparte eigenhändig an den König von England einen mit hochklingenden Redensarten angefüllten Brief, worin er die Hand zum Frieden bot; ebenso an den Kaiser. Aber der ungewöhnliche Schritt fand wenig Anklang; eine kalte diplomatische Antwort sprach von Wieder- einsetzung der Bourbonen und von Rückkehr zu den alten Grenzen. Der Contrast zwischen der scheinbaren Warme, Offenheit und Großmuth Napo- leons und der abweisenden Kalte der Kabinette von London und Wien er- zeugte bei den feurigen Franzosen einen Sturm von Begeisterung und Kampf- lust. Von allen Seiten strömten dem Consul tapfere Krieger zu, aus denen er ein streitbares Heer bildete und in der Nähe des Genfersee's sammelte, indeß die in Dijon aufgestellte sogenannte Reservearmee unter Berthier die Welt tauschte und den Spott der Engländer erregte. Glücklicher war Napo- leon in seiner Bemühung, den russischen Kaiser auf seine Seite zu ziehen. Pauls Vorliebe für Soldaten und seine Verstimmung gegen die eigennützigen Bundesgenossen, welche die gefangenen Russen nicht eintauschen wollten (§. 736.), klug benutzend, schickte Napoleon etliche Tausend dieser Gefange- nen, neu gekleidet und bewaffnet ohne Lösegeld unter eigenen Anführern durch Frankreich und Deutschland nach Rußland zurück und gewann dadurch diesen sonderbaren Kaiser in solchem Grade, daß derselbe in brieflichen Ver- kehr mit ihm trat und seine Unternehmungen gegen Oestreich und Eng- land begünstigte. — Nach Beendigung der Rüstungen eilte Bonaparte nach Genf (wo er eine Unterredung mit Necker hatte) und unternahm dann mit der Hauptarmee den kühnen und großartigen Zug über den von Schnee und Eis bedeckten großen St. Bernhard, indeß andere Heerabtheilungen über den Simplon, St. Gotthard und andere Pässe nach Italien drangen. Das kühne Unternehmen mit seinen Beschwerden und Gefahren erinnerte an Hannibals Heldenzeiten. Das Heer zog an dem zwischen Schnee - und Eis- bergen gelegenen Hospiz vorüber in das Flußthal der Dora Baltea hinab, wo ihm das von den Oestreichern besetzte Fort Ward unüberwindliche Schwierigkeiten zu bereiten schien. Aber Napoleons Geist fand Auswege. Auf einem Hirtensteig überstiegen die Truppen die benachbarte Höhe, indeß das Geschütz heimlich mit List und Vorsicht unter den Batterien des Forts durchgesührt wurde. So kamen die Franzosen ganz unerwartet in Ober- italien an, in demselben Augenblicke, wo ihre letzte Besitzung Genua nach der entsetzlichsten Hungersnoth, die über 15,000 Menschen dahin raffte, von den tapfern, aber gefühllosen Feldherren Masse na und Soult den
   bis 10 von 63 weiter»  »»
63 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 63 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 33
1 69
2 12
3 267
4 188
5 229
6 125
7 1551
8 307
9 71
10 129
11 2
12 51
13 93
14 6
15 144
16 79
17 392
18 3639
19 170
20 11
21 100
22 152
23 109
24 428
25 40
26 18
27 10
28 180
29 672
30 63
31 13
32 243
33 8
34 63
35 146
36 49
37 294
38 1909
39 51
40 340
41 67
42 17
43 12
44 6775
45 274
46 47
47 8
48 142
49 1153

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 2
2 0
3 2
4 5
5 0
6 0
7 1
8 3
9 18
10 0
11 3
12 1
13 0
14 0
15 1
16 5
17 3
18 5
19 5
20 3
21 1
22 0
23 7
24 0
25 0
26 0
27 1
28 1
29 27
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 0
38 1
39 0
40 1
41 1
42 0
43 2
44 0
45 1
46 1
47 1
48 7
49 2
50 4
51 4
52 1
53 0
54 1
55 0
56 1
57 0
58 2
59 2
60 3
61 14
62 0
63 3
64 0
65 0
66 0
67 4
68 1
69 0
70 2
71 1
72 1
73 3
74 35
75 0
76 0
77 2
78 2
79 1
80 5
81 0
82 0
83 0
84 0
85 2
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 9
93 45
94 0
95 1
96 16
97 1
98 1
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 75
1 153
2 151
3 344
4 102
5 522
6 62
7 1700
8 213
9 13562
10 145
11 367
12 268
13 59
14 28
15 59
16 2135
17 507
18 160
19 1925
20 110
21 3694
22 20
23 4
24 293
25 85
26 379
27 44
28 42
29 316
30 1807
31 903
32 17
33 3203
34 135
35 3124
36 128
37 54
38 108
39 2076
40 2069
41 7
42 45
43 150
44 4431
45 346
46 347
47 332
48 136
49 1404
50 268
51 206
52 793
53 434
54 4876
55 3357
56 15
57 651
58 136
59 3543
60 604
61 1731
62 393
63 463
64 271
65 538
66 43
67 4533
68 439
69 39
70 100
71 7839
72 36
73 2913
74 128
75 1089
76 849
77 224
78 1559
79 4517
80 1437
81 3264
82 171
83 73
84 16
85 53
86 409
87 778
88 4682
89 24
90 63
91 2468
92 350
93 1296
94 32
95 17
96 34
97 147
98 2062
99 118
100 1260
101 65
102 424
103 11359
104 125
105 252
106 47
107 70
108 71
109 254
110 233
111 295
112 50
113 105
114 92
115 23
116 85
117 1091
118 534
119 79
120 2
121 916
122 412
123 71
124 391
125 80
126 639
127 647
128 66
129 1220
130 65
131 1528
132 136
133 156
134 221
135 179
136 2708
137 46
138 108
139 215
140 2359
141 1258
142 188
143 586
144 2484
145 647
146 24
147 70
148 2209
149 52
150 3921
151 1454
152 417
153 292
154 107
155 2210
156 2523
157 2630
158 520
159 253
160 149
161 115
162 7
163 12
164 41
165 841
166 1010
167 132
168 22
169 128
170 1982
171 159
172 346
173 1159
174 1376
175 1251
176 12342
177 3102
178 172
179 334
180 61
181 5
182 7980
183 3110
184 553
185 33
186 895
187 64
188 505
189 19
190 2
191 1751
192 81
193 253
194 207
195 22
196 179
197 3287
198 2165
199 338